Was ist ein Stuckateur?
Welche Aufgaben hat ein Stuckateur?
Ein Stukkateur muss in der heutigen Zeit sehr vielseitig sein.
Sein Aufgabengebiet umfaßt die Herstellung, die Be- und Verarbeitung von Stuck,
Innen- und Außenputz inklusive Wärme- und Schallschutz.
Um diese Tätigkeiten ausführen zu können sind bauphysikalische Kenntnisse sowie
künstlerische Techniken und künstlerisches Geschick notwendig.
Wer sich Stukkateurmeister nennen möchte, muss in dem Stukkateurhandwerk
einen Überblick über die chemischen und physikalischen Vorgänge beim Abbinden
der verschiedensten Mörtelarten sowie bei der zusätzlichen Wärmedeämmung einer
Fassade haben und ein fundiertes Wissen über die Auswahl der richtigen Maschinen
und Werkzeuge aufweisen können.
Aber es kommt beim Stuckateurhandwerk nicht nur auf die technischen und fachlichen
Fähigkeiten an, sondern es spielen auch Geschmack und künstlerisches Gespür
des Stuckateurs eine sehr große Rolle.
Wer den Beruf des Stuckateurs erlernen möchte, lernt während seiner Lehr- oder
auch Meisterzeit auch Rechtskenntnisse, kaufmännische Organisation, Verhandlungen
und Mitarbeiter- und Menschenführung.
Ein sehr empfehlenswertes Buch für den Stuckateur ist "DER STUKKATEUR" von
Siegfried Leixner und Adolf Raddatz.
Das Stuckateurhandwerk befasst sich mit Verputzarbeiten jeglicher Art im Innen- und Außenbereich.
Sie reichen vom einfachen Verputzen einer Innen- oder Außenwand bis hin zur Herstellung kunstvoller Rabitzdecken- und gewölbe. und zum Ziehen reicher Gesimse. Der Stuckateur gibt dem Rohbau erst das entsprechende Gesicht.
Er verschönert die Räume durch Gesimse, Stuckleisten und Umrahmungen um Fenster und Türen.
Nach Orts- und Landesgebrauch haben sich verschiedene Berufsbezeichungen eingebürgert, z.B. Gipser, Stukkateur, Putzer Rabitzer oder Tüncher. In Würtemberg zählt die gesam´te Putz- und Stuckarbeit zum Arbeitsbereich des Gipsers und Baustukkateurs; d.h. der Handwerker, der die Putz- und Stuckarbeiten übertragen erhält, übernimmt neben dem Innenputz noch das Ziehen von Gesimsen usw. und die Rabitzarbeiten, sowie den Außenputz der Fassaden. Deshalb gilt im südwestdeutschen Gebiet für ihn die Bezeichnung Gipser und Baustukkateur, während in Nord- und Westdeutschland andere Bezeichungen üblich sind.
Die Tätigkeit im Überblick
Stuckateure und Stuckateurinnen verputzen Rohbauten innen wie außen, integrieren dabei auch Lichtquellen, Rollläden und Belüftungseinrichtungen und montieren Trockenbauteile. Außerdem gestalten oder restaurieren sie historische Fassaden und schmückende Stuckaturen.
Ein Stuckateur muß ausreichende Kenntnisse im Rechnen haben. Weiterhin sollten gute Leistungen im Zeichnen und der Raumberechnung vorhanden sein. Logisches Denken und räumliches Vorstellungsvermögen sind ebenfalls von Vorteil bei der Ausübung des Stukkateurberufes.
Stuckateure und Stuckateurinnen sind in Betrieben des Stuckateurhandwerks oder in industriellen Ausbaubetrieben beschäftigt. Weitere Betätigungsfelder bilden Fassaden- und Trockenbau.
Die Ausbildung im Überblick
Stuckateur/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) und der Handwerksordnung (HwO).
Diese bundesweit geregelte 3-jährige Ausbildung wird in Industrie und Handwerk angeboten.
Für die Ausbildung des Stuckateurs gelten folgende Grundforderungen:
1. Errichten von Arbeits- und Schutzgerüsten
2. Bereiten von Mörtel und Anmachen von Gips
3. Herrichten und Befestigen von Putzträgern
4. Herstellen von Unterputz
5. Herstellen und Aufbringen von Feinputz
6. Herstellen von Schablonen zum Gesimsziehen
7. Ziehen von Gesimsen und Profilen
8. Herstellen von Stück- und Leimformen, Anfertigen von Abgüssen
9. Anlegen von Rabitzwänden, -decken und -gewölben
10. Herstellen von Gips-Estrichböden
11. Herstellen von Kunststeinen
Ein Stukkateur oder Stuckateur, in anderen Regionen auch Verputzer, Maler und Weißbinder genannt,
beschäftigt sich nicht mehr nur mit den historischen Arbeiten
wie der Neugestaltung und Restaurierung von
Stuck, Stuckdecken, Stuckprofilen, Stuckbögen, Rosetten, Antragstuck, Stukolustro und Stuckmarmor,
sowie den klassischen Bereichen
Innenputz, Wandputz, Deckenputz, Fliesenputz, Aussenputz, Sanierputz, Dämmputz, Rabbitzputz, Lehmputz,
nun auch in angrenzenden Arbeitsbereichen wie
Farbgestaltung, Fassadenanstriche, Fassadengestaltung, Innenwandanstriche, Spachteltechniken,
Lackierungen, Lasuren
sondern mit der Weiterentwicklung der Materialien und Techniken auch mit
Wärmeschutz, Wärmedämmfassaden, Vollwärmeschutz, Schallschutz, Akustikdecken, Akustikwände, Metalldecken, Aluminium-Paneeldecken, Deckentrockenbau, Trockenbauwand und Trockenboden, Brandschutz, Brandabschottung, Brandschutzwände, Feuchteschutz
auch die erforderlichen Gerüstbauarbeiten
Fassadengerüste, Flächengerüste, Montagegerüste, Dachdeckergerüste, Flaschnergerüste, Kamingerüste, Malergerüste
sind in das Arbeitsspektrum eingewandert.
Die Idee der Komplettleistungen, alles unter einer Federführung, ist auch in unserem Betrieb fest verankert.
Der Stukkateur – Künstler im Baugewerbe
Der Stukkateur ist nicht nur der »Künstler« unter den Bauberufen, wenn es um Stuck und Putz, Sgraffito, Stuckmarmor oder um Architektur- und Geländemodelle geht, im neuzeitlichen Baugeschehen hat er im trockenen Innenausbau und der Gestaltung moderner Fassaden ein gewichtiges Wort mitzureden.
Das Wort Stuck oder Stukkateur wird heute oft nur mit Verzierungen, Rosetten, Konsolen und Rankenwerk in Verbindung gebracht. Doch welche Arbeiten führt der Stukkateur in der heutigen modernen Zeit tatsächlich alle aus. Die Vielfalt ist groß.
In den modernen Wandel der Technik wird auch die Arbeit des Stukkateurs einbezogen. Der Stukkateur beginnt, wenn der Rohbau fertig ist. Er ist zuständig für den Innenausbau sowie für die äußeren Fassadenarbeiten. Stukkateure prägen das Gesicht des Hauses durch Putz, Stuck und Farbe; unter der Oberfläche und damit nicht sichtbar, mit dicken Dämmstoffen, damit es drinnen warm bleibt und möglichst wenig Wärme in der kalten Jahreszeit verloren geht. Dabei kommen auch voll mineralische Systeme - etwa auf Steinwolle - zum Einsatz. Damit bekommt der Hausbesitzer zusätzlich zur Wärmedämmung auch eine nicht brennbare Fassade. In Sachen Wärmedämmung bauen Stukkateure auf rund 30 Jahren Erfahrung auf. Sie sind die Experten!
Aktuelle Trends bei Formgebung, Geschmack und Stil stellen neue Anforderungen an den Stukkateur, wenn es darum geht, ein Haus wohnlich zu machen. Egal, ob es sich dabei um Räumlichkeiten des privaten oder öffentlichen Bereichs handelt.
In privaten Wohnbereichen sorgt der Stukkateur durch die Verarbeitung von gipsgebundenen Putzen, oder schallschluckenden Materialien an Decken und Wänden für ein gesundes Raumklima und Wohnen.
Die Decke ist der wichtigste Teil des Raumbildes. Sie zeigt im Vergleich zu Wänden und Fußböden die größte sichtbare Fläche. Sie ist deshalb ein besonders bevorzugtes Mittel, das Raumer-lebnis in jedem Einzelfall bewußt zu machen. Gerade profilierte Gipsstuckleisten im Anschlußbereich Decke / Wand, werden heute vom Stukkateur da angebracht, wo früher eine Kordel oder schmale Leiste den Abschluß oder Übergang zur Tapete bildeten.
Interessanter Ausbildungsberuf mit ständig neuen Aufgaben
Die Novellierung der Gewerbeordnung brachte dem Stukkateur weitere Betätigungsfelder. So kann er heute alle Malerarbeiten im Innen- und Außenbereich ausführen. Der Beruf des Stukkateurs / Trockenbauers ist zukunftssicher und wer ihn erlernt, erwirbt dabei ein ungeahnt weites Fachwissen, da sich in diesem Berufszweig viele andere überschneiden. Sein Arbeitsbereich ist die ständig wechselnde Baustelle mit ständig neuen Aufgaben.